Der Wasserwandel
Gedanken zu arthur schopenhauer
Wenn ihr hier NUR die News seht - das komplette Wasserwandel-Web --> HIER
„Es ist wichtig, einzusehen, daß wir in der heutigen Physik
nicht wissen, was Energie ist.“
richard
feynman - Physiker und Nobelpreisträger
"Wer von der Quantenmechanik nicht zutiefst
geschockt ist, der hat sie nicht verstanden" |
Kleine Leseprobe, eine Vorhersehung von arthur, was die Erfindung des Gummis (dunlop) mit der "Gesellschaft" macht, und machen wird.
Dass dank der Dunlopschen Gummierung die
Lokomotive den Schienenstrang verlasse und frei auf Pflaster und Gasse
verkehre - dies ist ein rundherum schändlicher Gedanke. Denn die Natur
hat uns nicht gegeben, Nase und Ohren wie die Augen mit Lidern zu
verschliessen; und wer könnte leugnen, dass niemand etwas den Sinnen
Qualvolleres als die Eisenbahn hervorgebracht hat, die mit ihrem Rammeln
nicht nur ein geistloser Lärmerzeuger ist, sondern auch freigiebig Russ
absondert? Bereits Pferd und Droschke haben genügend Unglück verursacht. Der Mensch ist von Natur aus gemächlich, das Springen und Rennen der unverständigen Jugend vorbehalten, und einem gesetzten Kopf bleibt jedes Hasten abhold. In jenem Sinne schrieb Plutarch: Ubi athletus, ibi asinus. (Wo der Sportler weilt, ist stets auch ein Trottel zu finden.) So ist es kein Zufall, dass unter den Tieren die nutzbringenden nicht durch Schnelligkeit glänzen; während die Raubtiere und Bestien allesamt Tücke mit Schnellkraft vereinen. Nicht umsonst erreichen proportional zu ihrem Gewicht lästige Insekten wie Schabe, Bremse und Floh die grösste Wendigkeit; ein sicheres Anzeichen für Geschmeiss, das gerechte Vergeltung zu fürchten hat. So haben Handel und Transport vorzugsweise Buben, Briganten und Kaufleuten Vorschub geleistet, ebenso jenen Flachköpfen und Schwätzern, die, an einem Ort verblieben, Prügel geerntet hätten, die aber nun das wenige, was sie zu sagen haben, fleissig reisend verbreiten können, noch bevor man ihrer Dumpf- und Seichtigkeiten überdrüssig geworden. So ist es kein Wunder, dass Kant sein Leben an einem Orte verblieb, während Schmieranten und Windbeutel wie Schelling und Fichte gleich Gespenstern von einer Universität zur andern schwadronieren, ohne mehr zu hinterlassen als Wirrnis und geistige Umnachtung; denn dass Reisen bilde, ist eine der frechsten Lügen überhaupt. Die Welt ist überall dieselbe; und die einzige Entdeckung, die man in der Ferne macht, ist, dass auch dort das Pack nicht weit ist. Den Reisenden empfangen Wegelagerer, Diebe, Trunkenbolde und Wirte; der Gast wird als Gimpel begrüsst und als Gans abgetan; und die Wertschätzung für ihn wird nie grösser sein als seine Geldkatze. Überhaupt ist es nicht ratsam, fremde Länder durch anderes kennenzulernen als durch ihr Bestes, ihre Bücher, während der Aufenthalt dortselbst zu nichts anderem als Enttäuschung und Streit führen wird: Jede Nation spottet über die andere, und alle haben recht. So wird der Franzose den Deutschen ihre Plumpheit vorwerfen, ihre Bratkartoffel-Art, dasjenige, was vor den Füssen liegt, mit ranzigem Öl und dem Kümmel ihrer Philosophie zu würzen; der Deutsche wird im italienischen Nationalcharakter die vollkommene Unverschämtheit verabscheuen; der Italiener wird feststellen, dass andere Weltteile Affen haben, Europa aber Franzosen hat. Nicht zuletzt sind Missgunst und Krieg die Begegnungsart der Völker, und nicht umsonst waren bis anhin die Alpen und das sie bewohnende zwergwüchsige Volk ein natürlicher Schutzschild Italiens gegen die Horden von germanischen Lümmeln, Bierbäuchen und Professoren. So wäre es von der Natur vernünftiger, die Menschen ihrer Beine zu berauben oder sie in der Strafgefangenschaft des Lebens wenigstens mit Bleikugeln an den Füssen herumwandeln zu lassen, als sie lärmend, schwatzend und rammelnd durch eine russ- und wortverschmierte Gegend dampfen zu lassen."
arthur schopenhauer
|
eben alexander, Chirurg und Bestseller-Autor, über arthur schopenhauer, und die Sichtweise, dass wir es hier mit dieser wirklichkeit mit einem ideellem Phänomen zu tun haben:
"ich glaube, ein wichtiger Punkt, warum in Deutschland unsere Bücher so populär sind, liegt darin, dass sich unsere Diskussionen dem Idealismus nähern, beziehungsweise, dass wir uns analytisch, metaphysisch, objektiv und ontologisch mit einigen der reichsten Traditionen des deutschen Idealismus treffen, mit schopenhauer und anderen brillanten Denkern, die an dieser wahrheit dran waren. Ein Großteil ihrer Arbeit tritt mit dieser wissenschaftlichen Revolution in ein neues Licht ..."
eben alexander
|
16.08.2021 n.Chr.
Nehmt euch ein Computerspiel, welches dieser Oberfläche hier im Grunde gleicht. Ein Multi-Player-Game, man sammelt Ingenieurswissen, konstruiert, baut, und versucht, auf Biegen und Brechen irgendwie den nicht allzu entfernten Mond zu erreichen. Nur aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen klappt das irgendwie nie, irgendwas scheint zu verhindern, dass man zum Mond gelangt.
"spellbound" = gebannt, verzaubert
Wenn es noch nicht geladen ist, wartet etwas, es geht nur ein paar Sekunden !
This is a portion of the Apollo 11 press conference. Hoaxtards claim the Astronauts looked like they were at a funeral, that they looked depressed because they were being forced to lie about going to the moon. Of course, the hoaxtards cherry-pick portions of the video to demonstrate their claims. So now I'm cherry-picking a portion of the same news conference that shows the Astronauts laughing and cutting up with the press. |
Und nehmt mal an, dass es viele Gruppen in diesem Multi-Player spiel versuchen, zum "Mond" zu kommen, aber aus diversen Gründen es dann doch immer scheitert. Sich die Gruppen, die ja wissen, dass es "nur" ein Spiel ist, dann austauschen, sinnieren, woran es denn liegen könnte, weil man doch eigentlich alle Parameter im spiel beachtet hat. Und schließlich, nach vielem hin und her, endlosen Diskussionen, einigt man sich auf den wahrscheinlichsten Grund, warum man, trotz Beachtung aller Regelsätze, es nicht zum Mond schafft. Und der ist: es ist vom Programm, von der Programmierung her nicht vorgesehen. Und man nimmt als wahrscheinlichsten Grund, warum das nicht vorgesehen ist, wiederum an, dass es deswegen nicht vorgesehen ist, weil der Mond nicht im Detail "durch" und fertig programmiert ist. Und auch hier wird in den diversen Gruppen des Multi-Player spieles noch weiter diskutiert, warum nun wenigstens der Mond nicht auch noch als Benutzeroberfläche zur Verfügung steht, und einigt sich auch hier darauf, dass das schlichtweg wohl nicht zur Gesamtintention des spieles, des programmierers zu gehören scheint.
Wenn bei World of Warcraft es einfach niemand, niemand schafft, durch ein bestimmtes Gebiet der "Monster" in das nächste Gebiet zu kommen, einfach niemand hat das bisher geschafft, weil die "Monster" viel zu übermächtig sind, warum sind die so "über"-"mächtig" ? Genau, sie sind es "nur" deshalb, um (erstmal) plausibel davon abzulenken, dass "hinter" diesem Gebiet einfach kein anschließendes mehr programmiert ist. Ergo gibt es nur die "Monster", welche per regelsatz einfach solche virtuelle Kräfte haben, dass es schlicht niemand schaffen kann, an ihnen vorbei zu kommen.
Und vielleicht ist "der Mond" nur ein, aber eben sehr herausstehendes Beispiel für etwas, was im spiel "nicht vorgesehen" ist. wer weiß denn schon, ob es nicht Tonnen von "Kleinigkeiten" gibt, die man doch eigentlich erreichen, schaffen können müßte, doch es irgendwie ganz plausibel "verhindert" wurde, aber eben nur schlichtweg aus dem Grunde, dass diese "Kleinigkeit", oder was es auch immer sein soll, einfach in der Programmierung nicht vorgesehen ist, ergo auch nicht "auf dem Screen" (Maya) sich zeigen kann.
Wer jetzt grad hinzu gekommen, und neu hier ist, der natürlich denkt: "was quatsch der denn da", doch nach über 40 Jahre Nachdenkerei, Grübelei, also ab dem 8en lebensjahre, was wirklichkeit ist, wie sie aufgebaut ist, und zu welchem Zweck, ist das jetzt nunmal von allen Theorien die es "da draußen" gibt, die widerspruchsfreieste Theorie aller Theorien, weil sie sich deckt mit der Empirie und eben auch echter ! Wissenschaft:
dieses hier, diese wirklichkeit ist eine simulierte arbeits- und lernumgebung.
Und "der Mond", nur als ein Beispiel, hat eben überhaupt nichts zu tun mit der hier zu bewältigenden arbeitsaufgabe, der lernaufgabe.
Ja.
»Die Welt ist meine Vorstellung« – ist, gleich den Axiomen Euklids, ein Satz, den Jeder als wahr erkennen muß, sobald er ihn versteht; wenn gleich nicht ein solcher, den Jeder versteht, sobald er ihn hört.
arthur schopenhauer, Einleitung zu "Welt als Wille und Vorstellung" (Band 2)
|
Eine lern - und arbeitsumgebung.
dass die menschen darauf nicht kommen, dass sie diese wirklichkeit so hartnäckig als "physisch" noch ansehen, und das selbst für 99,999% der "Aufklärungsszene" noch gilt, liegt wohl daran, dass es auch mit wirklich harter Arbeit verbunden ist, darauf zu kommen, diesen Download genehmigt zu bekommen, die Freigabe zu erhalten.
"Die schwerste Arbeit, welche ein mensch verrichten kann,
ist, zu denken.
Daher die Meisten mit einem Minimum davon auszukommen suchen"
arthur schopenhauer
Wobei ich allerdings noch zusetzen möchte, dass das "Denken" im Wortsinne seinen angestammten platz im objektiven hat, aber nicht angewandt werden sollte im Subjektiven.
"Am Webstuhl der Gedanken spann ich mein Gespinst,
doch alles fortschreitend macht offenbar - die Zeit"
juvenal
Der mensch denkt, gott lenkt"
"Erstens kommt es anders, und zweitens - als man denkt"
Begreift man jetzt "Denken" als datenbankeintrag, wird letzteres Zitat sogar gut verständlich, denn du hast dir das zwar alles gut ausgemalt, aber natürlich sind die "daten" auch "dem rechner" bekannt, und das ab der ersten Sekunde, vielleicht eben deshalb es anders kommt, als du denkst.
Es war sehr früh am Morgen, die Straßen rein und leer, ich ging zum Bahnhof. Als ich eine Turmuhr mit meiner Uhr verglich, sah ich, daß es schon viel später war, als ich geglaubt hatte, ich mußte mich sehr beeilen, der Schrecken über diese Entdeckung ließ mich im Weg unsicher werden, ich kannte mich in dieser Stadt noch nicht sehr gut aus, glücklicherweise war ein Schutzmann in der Nähe, ich lief zu ihm und fragte ihn atemlos nach dem Weg. Er lächelte und sagte: »Von mir willst du den Weg erfahren?« »Ja«, sagte ich, »da ich ihn selbst nicht finden kann.« »Gibs auf, gibs auf«, sagte er und wandte sich mit einem großen Schwunge ab, so wie Leute, die mit ihrem Lachen allein sein wollen.
|
Das könnte wirklich DAS kafkasche Thema sein: du bist deine Verhinderung eben durch den Denken. Zieht sich durch beinahe alle seine Prosa, seine Kurzgeschichten.
"Sich aus einem elenden Zustande zu erheben, muß selbst mit gewollter Energie leicht sein"
franz kafka
War es nicht auch bei jesus zu finden, dass er meinte, man solle
das mit der Denkerei im Subjektiven sein lassen ? Doch wie gesagt, aus
datenbank-, datenbankeintrag-Perspektive ließe sich das gut verstehen, dass es
dann gerade anders kommt, weil du dir es so oder so bereits "durchgedacht",
"ausgemalt" hattest.
Wobei man da sauber die Intention abgrenzen sollte, welche nicht in Denken,
nicht in Begriffen sich bewegt, sonder eher die emotionale, moralische Position
zu etwas zu sein scheint, nicht die Situation "auf dem Screen", sondern
mehr die "Absicht dahinter" betrifft, im Sinne der aristotelischen causa
finalis, welche man im Spiel selbst nicht finden kann, und aber dennoch von ihr
ausgehen muß, da z.B. die Giraffe sonst nicht zu ihrem langen Hals hätte
kommen können (schopenhauer).
Intention scheint der freie und ausschlaggebende Parameter im spiel zu sein. man hört sie nicht, man sieht sie nicht, man kann sie nicht messen, und doch, sagen das nicht auch alle guten und alten Traditionen, Religionen und Lehrer, dass Intention das letztlich Bestimmende im Dasein ist ?
Die "innere Haltung zu", also sehr wahrscheinlich ist das, was wir landläufig als "das moralische" bezeichnen, ist da, was unseren Pfad durch das spiel gestaltet. Wo die moral ist, ist das Gewissen, und wo das Gewissen ist, ist das, was man "der große geist", "der heilige geist" nennt, und so mal jesus sagte, dass man gegen ihn und auch gott reden und auch handeln könne, und es keine Folgen haben wird, doch, wenn man wider den heiligen Geist handelt, und auch redet, dann wird das Folgen haben.
Aus datenbankperspektive ist das dann sozusagen das "pfadbestimmende" Element, deine jeweilige Haltung zu etwas (Attribut, nicht sichtbar auf dem Screen).
Ja ich weiß, das ist wieder dolle viel Stoff, und das hatte ich mir auch garnicht vorgenommen, das floss jetzt einfach so aus den virtuellen Fingerkuppen. Und vielleicht sind wir hier ja auch nahe am Konzept "Dharma" ? Also - es mag schon ok sein mit etwas Denkerei, nur, es muß zur richtigen Zeit und eben und vor allen Dingen mit der richtigen Intention dahinter (Haltung, Ziel) sein, und - jetzt kommts - wohl auch noch verträglich und in Übereinstimmung mit der intention des spieles selbst (zu diesem Zeitpunkt). Hier, was zwar irgendwie "gut" sein mag für die gesamte menscheit, kann zu einem gewissen Zeitpunkt alles andere als gut sein, eben weil das spiel eine völlig andere Intention hat. Genauer ausgeführt hier:
Deine ureigene Intention also "noch lange nicht reicht", sondern sie halt auch noch passen muß zur Intention des spieles selbst zu diesem Zeitpunkt. Das scheint mir das "Dharma"-Konzept zu sein (so, wie ich es eher rudimentär bisher verstanden habe). So etwa ein Panzer genauso aus daten beseht, wie ein gefühl, wie grübelei, wie eben alles. Klar, es gibt Unterschiede in den Attributen zu daten, oder besser, es muß Unterschiede in den Attributen zu daten geben, sonst würde ja kein spiel funktionieren, da es sonst keinen Grund gäbe, diese oder jenes dem anderen vorzuziehen.
§ 2. Ihre Anwendung in gegenwärtigem Fall.Das letztere dieser Gesetze finde ich, so mächtiger Empfehlung ungeachtet, zu wenig angewendet auf einen Hauptgrundsatz in aller Erkenntniß, den Satz vom zureichenden Grunde. Obgleich man nämlich längst und oft ihn allgemein aufgestellt hat, so hat man dennoch seine höchst verschiedenen Anwendungen, in deren jeder er eine andere Bedeutung erhält, und welche daher seinen Ursprung aus verschiedenen Erkenntnißkräften verrathen, gehörig zu sondern vernachlässigt. Daß aber gerade bei Betrachtung unserer Geisteskräfte die Anwendung des Princips der Homogeneität, mit Vernachlässigung des ihm entgegengesetzten, viele und langdauernde Irrthümer erzeugt und dagegen die Anwendung des Gesetzes der Specifikation die größten und wichtigsten Fortschritte bewirkt hat, – dies lehrt die Vergleichung der Kantischen Philosophie mit allen früheren. Es sei mir deshalb vergönnt, eine Stelle herzusetzen, in der Kant die Anwendung des Gesetzes der Specifikation auf die Quellen unserer Erkenntnisse empfiehlt, indem solche meinem gegenwärtigen Bestreben seine Würdigung giebt.
schopenhauer, die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde
|
"Nichts ist ohne Grund, warum es eher ist, als es nicht ist", so glaube ich von einem "wolff" bei der vierfachen Wurzel es gelesen zu haben, ist ne Weile her, doch eben wollte ich damit das "Atrributsgeschehen" zu daten beleuchten, welche daten den Unterschied verleihen, und damit der bestimmende Faktor sein dürften, warum etwas "eher geschieht als das es nicht geschieht".
»Es ist von der äußersten Erheblichkeit, Erkenntnisse, die ihrer Gattung und Ursprunge nach von andern unterschieden sind, zu isoliren und sorgfältig zu verhüten, daß sie nicht mit andern, mit welchen sie im Gebrauche gewöhnlich verbunden sind, in ein Gemische zusammenfließen. Was Chemiker beim Scheiden der Materien, was Mathematiker in ihrer reinen Größenlehre thun, das liegt noch weit mehr dem Philosophen ob, damit er den Antheil, den eine besondere Art der Erkenntniß am herumschweifenden Verstandesgebrauch hat, ihren eigenen Werth und Einfluß, sicher bestimmen könne.«
Hier, durch diese Sentenz von immanuel kant - so finde ich - ist dann auch das "Guru-Sprech" und die Schwadroniererei im Allgemeinen adressiert. natürlich ist das nicht leicht, seine Begriffe sauber gemäß diesen Denkgesetzen zu schleifen, zu positionieren, einzusortieren und damit abzugrenzen, doch letztlich ist das ein Leistungssport wie jeder andere auch. Man muß üben, üben, üben und eben: dran bleiben, hartnäckig.
"Selbst das Genie beruht letztlich nur auf harter Arbeit"
arthur schopenhauer
Das scheinbar Materiale ist die Illusion, und das, worum es
geht,
was alles ist, ist das scheinbar Illusionäre.
15.08.2021 n.Chr.
Wir sehen es ja um uns herum, die ausdifferenzierung, mit immer engmaschiger den menschen näher kommenden Netzen, schreitet stets nur voran. Wer sich mit "Jokern" behilft, schneidet sich, meines Erachtens, wenigstens ein wenig, in's eigene Fleisch. Wie schon gesagt - meiner Meinung nach - denn meine These ist, aus spieletheoretischer Sicht und Analyse, dass jetzt so viele, wie möglich, lernen sollen, was gelernt zu haben äußerst wichtig ist: für den nächsten Level, ob nun in diesem, oder eben dem folgenden datenstrom.
"you have to learn the old ways"
red crow
Ja, heute sind es viele Einbettungen, aber gestern und
vorgestern war ja auch reichhaltig Stoff, welchen ich jeden nahe legen möchte,
welcher eben die natur dieser wirklichkeit "von der Pike" her begreifen möchte.
Daher hier die Essenz nochmal:
Wer's also echt wissenschaftlich und rein logisch "von der Pike her" braucht: erst schopenhauer, dann manfred spitzer (der selber nicht zu wissen scheint, was für Implikationen in seinen Aussagen enthalten sind), oder generelle gute Forschung des eh nur virtuellen "Gehirnes", und dann eben: das DSE, das Doppelspaltexperiment + natürlich delayed Quantum Choice Eraser, und dann haben wir eine logische, wissenschaftliche, konsequente zusammenhängende Herleitung, mit dem §einfachsten, Empirischen, für jeden Nachvollziehbaren angefangen (schopenhauer), dann hin dazu, dass ja "die wirklichkeit" sekundär, und faktisch primär eine "Ladungsveränderung" im (virtuellen) "Gehirn" ist ("Gehirn"forschung), bis hin schließlich zum DSE, DQCEE, welche nachweisen, dass eben diese "Ladung", die "Elektronen" bloß statistische, nicht physische, non-lokale, also bloß wahrscheinliche, und nicht wirklich "physisch" "echte" "Elektronen sind.
|
Dahin also streng logisch, faktisch, wissenschaftlich hin zu kommen, dass diese wirklichkeit ein "datenstrom" ist, "Materie" bloß eine Illusion, wenn auch sehr hartnäckige, ist demnach garnicht so schwer, wie man vermuten würde.
»Die Welt ist meine Vorstellung« – ist, gleich den Axiomen Euklids, ein Satz, den Jeder als wahr erkennen muß, sobald er ihn versteht; wenn gleich nicht ein solcher, den Jeder versteht, sobald er ihn hört.
arthur schopenhauer, Einleitung zu "Welt als Wille und Vorstellung" (Band 2)
|
3 einfache Schritte,
anfangen mit schopenhauer,
dann ein wenig, denn mehr braucht es nicht, in die "Gehirn"forschung,
dann rüber zum DSE, DQCEE - das war's, voila !
Die Möglichkeit also, die natur dieser wirklichkeit "von der Pike auf" zu begreifen, dass sie völlig andersartiger natur ist, als sie uns erscheint, ist vorhanden - "da draußen". Und ich würde es beinahe als "Königsweg" betrachten, welcher sich auf das Wesentlichste konzentriert, und alles Beiwerk am Rande liegen läßt.
Plato der göttliche und der erstaunliche Kant vereinigen ihre nachdrucksvollen Stimmen in der Anempfehlung einer Regel zur Methode alles Philosophirens, ja alles Wissens überhaupt. Man soll, sagen sie, zweien Gesetzen, dem der Homogeneität und dem der Specifikation, auf gleiche Weise, nicht aber dem einen, zum Nachtheil des andern, Genüge leisten.
Das Gesetz der
Homogeneität heißt uns, durch Aufmerken auf die Ähnlichkeiten und
Übereinstimmungen der Dinge, Arten erfassen, diese eben so zu Gattungen,
und diese zu Geschlechtern vereinigen, bis wir zuletzt zum obersten.
Alles umfassenden Begriff gelangen. [occamsche rasiermesser: "man soll die Anzahl der seienden wesenheiten nicht ohne Not vermehren", wäre z.B. in der Diogenes-Ausgabe übersetzt :-) ]
Das Gesetz der
Specifikation drückt Kant dagegen so aus: entium varietates non
temere esse minuendas.
Es heischt nämlich, daß wir die unter einem vielumfassenden Geschlechtsbegriff vereinigten Gattungen und wiederum die unter diesen begriffenen, hohem und niederem Arten wohl unterscheiden, uns hütend, irgend einen Sprung zu machen und wohl gar die niedern Arten, oder vollends Individuen, unmittelbar unter den Geschlechtsbegriff zu subsumiren; indem jeder Begriff noch einer Eintheilung in niedrigere fähig ist und sogar keiner auf die bloße Anschauung herabgeht. Kant lehrt, daß beide Gesetze transscendentale, Übereinstimmung der Dinge mit sich a priori postulirende Grundsätze der Vernunft seien, und Plato scheint das Selbe auf seine Weise auszudrücken, indem er sagt, diese Regeln, denen alle Wissenschaft ihre Entstehung verdanke, seien zugleich mit dem Feuer des Prometheus vom Göttersitze zu uns herabgeworfen.
arthur schopenhauer, aus: die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde.
|
Der Herbst ist da, der Winter auch, "draußen" geht ohnehin nur immer derselbe stetig sich steigernde Bullshit ab, den man einpreisen sollte, und damit wird beinahe "unendlich" Zeit frei, warum also nichtmal was Profundes lernen ? Man kann natürlich auch die nächsten Jahrzehnte sich noch "informieren", mit dem, was da täglich geschieht, und brutal seine Zeit vergeuden, oder: man zieht die erste Ableitung heraus, und wendet sich kategorisch Neuem zu.
Erinnert euch an den "Hartgeldler":
"Seit 17 Jahren bereite ich mich nun schon darauf vor und
richte mich ein, dass bald die große Krise da ist.
Nun bin ich 77, und ich hätte die vergangenen 17 Jahre auch viel besser
verbringen können"
Die Trübtassenzeit, in welcher es nass und kalt und unangenehm
draußen ist, man also - außer mit Bewegung, welche war hält, wenig noch machen
kann, liegt direkt vor uns. So weiß auch ich noch nicht so recht, wie ich die
Zeit nutzen werde, aber ich hab das schopenhauersche lebenswerk ja auch schon ~
7x "durch" :-)
Klar, ich habe noch Tonnen von weiteren Bücher mir über die letzten 10 Jahren
angeschafft, die aber eher als eine zu "hinterlassende Bibliothek" ich ansehe.
Und so sehe ich mich eher dahin weiter "stur marschierend", die Begriffe, die
wir nutzen, um wirklichkeit und unsere position und aufgabe darin, zu feilen, zu
schleifen und in den korrekten Zusammenhang zu bringen, und das in der Maßgabe,
wie es auch schopenhauer oben betonte.
entia praeter necessitatem non esse multiplicanda.
entium varietates non temere esse minuendas.
Die letztere Maßgabe drückt sich im Deutschen auch so aus: das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten, wohingegen das Erstere beinahe direkt das "Guru-Sprech" und die pseudoesoterische Schwurbelei adressiert. Doch jetzt nicht wieder dahin abbiegen ... also, da sehe ich den Weg eher für mich, an den Worten und Begriffen weiter behutsam, aber auch hartnäckig herum zu feilen, um sie eben passend zu machen für die echte, datenbasierte wirklichkeit, in welcher das so hartnäckig Materiale das faktisch Formale, und das nichtmal so eben Greifbare das eigentlich echte, faktische darstellt (position, haltung, bedeutung, bewertung, attribut zu "daten" - in form ation)
"ich glaube, ein wichtiger Punkt, warum in Deutschland unsere Bücher so populär sind, liegt darin, dass sich unsere Diskussionen dem Idealismus nähern, beziehungsweise, dass wir uns analytisch, metaphysisch, objektiv und ontologisch mit einigen der reichsten Traditionen des deutschen Idealismus treffen, mit schopenhauer und anderen brillanten Denkern, die an dieser wahrheit dran waren. Ein Großteil ihrer Arbeit tritt mit dieser wissenschaftlichen Revolution in ein neues Licht ..." eben alexander
|
Dass ich jetzt dieses einfache, 3-stufige Konzept habe, von Empirie bis zur echten Wissenschaft gedeckt, welches dazu noch ganz ohne NDE und OBE und auch ganz ohne Guru-Sprech und Schwurbelei !! auskommt, freut mich natürlich.
Und dabei belasse ich es für heute.
14.08.2021 n.Chr.
Übrigens, gleich vorab.
Ersetzt:
"Welt" durch "diese Wirklichkeit"
"Wille" durch "Streben" (nach form, in-form), und
Vorstellung könnt ihr eigenbtlich lassen, da ja da die "nicht-Physikalität" gut
durch klingt.
»Warum willst du dich von uns Allen
Und unsrer Meinung entfernen?«-
Ich schreibe nicht euch zu gefallen,
Ihr sollt was lernen.
Goethe.
schopenhauers Motto zum zweiten Band von "Welt als Wille"
"Die meisten menschen sind wie die Rinder. Sie grasen,
haben ein wenig Spaß, saufen, und manchmal etwas Sex.
Nach oben schauen sie eigentlich nie, kümmern sich um weiter nichts. Und
irgendwann gehen sie dann eine schräge Rampe herauf und finden sich wieder, bei
McDonalds, zwischen zwei Brötchen-Hälften"
jordan maxwell
Ja, gestern war so inhaltsreich, dass ich heute eigentlich das garnicht verwässern will.
Also nur ein Hinweis gleich vorab: an die Werke von arthur schopenhauer in der Diogenes-Ausgabe
ist noch einigermaßen leicht heran zu kommen es gibt noch so einige !
Wenn man weiß, wie man suchen muß, nach welchem Begriff. Bin ich gestern drüber gestolpert, der Zauberbegriff heißt:
Zürcher Ausgabe
Dort findet ihr alle seine werke zusammen, vom Diogenes-Verlag, in der Bearbeitung von arthur hübscher (ab 1977), von etwa 50-300 Euro !
Oder ihr sucht nach dieser ISBN:
So bin ich mehr so ein Typ, der es klasse findet, wenn er eine Ausgabe erweben kann, die schon 40 Jahre alt, und dann aber noch möglichst "unbeleckt", also ohne Notizen und Anstreichungen ist. Wem das nun egal ist, oder gar diese Werke haben möchte in einer neuen, nagelneuen Version, neu wieder-aufgelegt, und es scheint noch vielleicht an die 100 neue ! Kassetten, mit den 11 Bänden drin zu geben, da die Ausgabe von 2017 zu sein scheint !
Was meinte franci gestern: "es gibt eigentlich nichts bei schopenhauer, was sich nicht zu lesen lohnt". Und der Hammer kommt jetzt, nämlich, während es für mich damals nicht möglich war, das gesamte schopenhauersche Werk unter den wissenschaftlichen Aspekten und Implikationen des Doppelspaltexperimentes zu begreifen, ist es euch jetzt gleich ab ovo, also von Anfang an ! möglich.
"ich glaube, ein wichtiger Punkt, warum in Deutschland unsere Bücher so populär sind, liegt darin, dass sich unsere Diskussionen dem Idealismus nähern, beziehungsweise, dass wir uns analytisch, metaphysisch, objektiv und ontologisch mit einigen der reichsten Traditionen des deutschen Idealismus treffen, mit schopenhauer und anderen brillanten Denkern, die an dieser wahrheit dran waren. Ein Großteil ihrer Arbeit tritt mit dieser wissenschaftlichen Revolution in ein neues Licht ..." eben alexander
|
das ist, was ich gestern meinte, also plato, kant und schopenhauer waren meines Wissens nach die einzigen (populären, oder eben, auf welche man doch leichtlich stößt), in der Philosophie, Ontologie, also dem Kümmern schlichtweg um das Ganze, um Alles, welche ohne Abstriche - aus rein logischen Erwägungen - diese Wirklichkeit zu etwas Sekundärem, Illusionäre, erklärten, dem Materialismus ganz klar und deutlich eine Absage erteilten. Bei tom campbell heißt das TOE, also "Theory of everything", was natürlich auch nichts anderes, als Ontologie ist. Nun hab ich zwar ewig viel den schopenhauer gelesen, und noch nichts wirklich von tom, doch ich denke das brauche ich auch nicht, weil ich ja tom reichlich von den Vorträgen her gut kenne, und im Vergleich der arthur noch immer wie "eine Liga darüber" wirkt.
Im unendlichen Raum zahllose leuchtende Kugeln, um jede, von welchen etwan ein Dutzend kleinerer, beleuchteter sich wälzt, die inwendig heiß, mit erstarrter, kalter Rinde überzogen sind, auf der ein Schimmelüberzug lebende und erkennende Wesen erzeugt hat: – dies ist die empirische Wahrheit, das Reale, die Welt. Jedoch ist es für ein denkendes Wesen eine mißliche Lage, auf einer jener zahllosen im gränzenlosen Raum frei schwebenden Kugeln zu stehn, ohne zu wissen woher noch wohin, und nur Eines zu seyn von unzählbaren ähnlichen Wesen, die sich drängen, treiben, quälen, rastlos und schnell entstehend und vergehend, in anfangs- und endloser Zeit: dabei nichts Beharrliches, als allein die Materie und die Wiederkehr der selben, verschiedenen, organischen Formen, mittelst gewisser Wege und Kanäle, die nun ein Mal dasind. Alles was empirische Wissenschaft lehren kann, ist nur die genauere Beschaffenheit und Regel dieser Hergänge. Da hat nun endlich die Philosophie der neueren Zeit, zumal durch Berkeley und Kant, sich darauf besonnen, daß Jenes alles zunächst doch nur ein Gehirnphänomen und mit so großen, vielen und verschiedenen subjektiven Bedingungen behaftet sei, daß die gewähnte absolute Realität desselben verschwindet und für eine ganz andere Weltordnung Raum läßt, die das jenem Phänomen zum Grunde Liegende wäre, d.h. sich dazu verhielte, wie zur bloßen Erscheinung das Ding an sich selbst. »Die Welt ist meine Vorstellung« – ist, gleich den Axiomen Euklids, ein Satz, den Jeder als wahr erkennen muß, sobald er ihn versteht; wenn gleich nicht ein solcher, den Jeder versteht, sobald er ihn hört. Diesen Satz zum Bewußtseyn gebracht und an ihn das Problem vom Verhältniß des Idealen zum Realen, d.h. der Welt im Kopf zur Welt außer dem Kopf, geknüpft zu haben, macht, neben dem Problem von der moralischen Freiheit, den auszeichnenden Charakter der Philosophie der Neueren aus. Denn erst nachdem man sich Jahrtausende lang im bloß objektiven Philosophiren versucht hatte, entdeckte man, daß unter dem Vielen, was die Welt so räthselhaft und bedenklich macht, das Nächste und Erste Dieses ist, daß, so unermeßlich und massiv sie auch seyn mag, ihr Daseyn dennoch an einem einzigen Fädchen hängt: und dieses ist das jedesmalige Bewußtseyn, in welchem sie dasteht.
Diese Bedingung, mit welcher das Daseyn der Welt unwiderruflich behaftet ist, drückt ihr, trotz aller empirischen Realität, den Stämpel der Idealität und somit der bloßen Erscheinung auf; wodurch sie, wenigstens von Einer Seite, als dem Traume verwandt, ja als in die selbe Klasse mit ihm zu setzen, erkannt werden muß
arthur schopenhauer, Einleitung zu "Welt als Wille und Vorstellung" (Band 2)
|
Wer hätte das gedacht, dass ich mein "Hardcore-Studium" von
schopenhauer und kant also so nützlich erweisen würde. Denn diese Beiden legen
glasklar dar, dass "das Äußere" ohne wenn und aber, und wenn es sich auch noch
so "echt" anfühlt, letztlich dennoch eine Illusion sein
muß. So mag es natürlich die gesamte indische Philosophie auch schon seit
gefühlt Ewigkeiten gesagt, oder besser: umschrieben haben, ähnlich, wie es auch
jesus verklausuliert, und in Gleichnissen brachte, doch tatsächlich schopenhauer
sich dort mit glasklarer Logik dem Thema nähert, und die enorme Tiefe bei
enormer Klarheit besitzt, "wie ein Schweizer See" (arthur schopenhauer).
Wenn ihr übrigens bei schopenhauer die "Welt" durch "dieser datenstrom", "diese
wirklichkeit" ersetzt, wird es nochmals viel leichter im Verständnis.
Es sind also 3 schritte, und ich hätte es gestern eigentlich in größerer Schriftgröße und kursiv bringen müssen, doch dann hätte ich weglenken müssen von schopenhauer, daher es gestern vielleicht untergegangen ist, also jetzt nochmal, etwas ausformuliert.
Wer's also echt wissenschaftlich und rein logisch "von der Pike her" braucht: erst schopenhauer, dann manfred spitzer (der selber nicht zu wissen scheint, was für Implikationen in seinen Aussagen enthalten sind), oder generelle gute Forschung des eh nur virtuellen "Gehirnes", und dann eben: das DSE, das Doppelspaltexperiment + natürlich delayed Quantum Choice Eraser, und dann haben wir eine logische, wissenschaftliche, konsequente zusammenhängende Herleitung, mit dem §einfachsten, Empirischen, für jeden Nachvollziehbaren angefangen (schopenhauer), dann hin dazu, dass ja "die wirklichkeit" sekundär, und faktisch primär eine "Ladungsveränderung" im (virtuellen) "Gehirn" ist ("Gehirn"forschung), bis hin schließlich zum DSE, DQCEE, welche nachweisen, dass eben diese "Ladung", die "Elektronen" bloß statistische, nicht physische, non-lokale, also bloß wahrscheinliche, und nicht wirklich "physisch" "echte" "Elektronen sind.
|
Die schwedische Akademie der Wissenschaften hatte zu schopenhauers Zeit übrigens eine Preisschrift ausgelobt, welche den Titel hatte: "Die Grundlage der Moral", wo man also seine Analyse einreichen konnte, was, "seiner Meinung/Analyse nach" die Grundlage für Moral, Moralität ist. Und wißt ihr, auf welchen letzten Begriff schopenhauer die Moralität zurück führte ? Auf: das Mitleid, das Mitfühlen, das sich in den anderen Hineinversetzen.
Und- was geschieht bei den Nahtoderfahrungen ganz oft, in der
Lebensrückschau ?
Genau das, man wird in den Anderen hinein versetzt, und kann auf einmal direkt
fühlen, was man selbst "angerichtet", also jemanden verletzt hat. es ist
erstaunlich, wie schon eben alexander sagte, wie schopenhauer jetzt wirkt, im
lichte all der Erkenntnisse, welche sich erst 1920 mit dem DSE offenbart haben.
So fallt mir gerade ein, dass schopenhauer auch der erste und vielleicht noch
immer der Einzige ist, welcher klar das Phänomen des Lachens analysierte, was
eigentlich lachen ist, und warum man lacht, nämlich, das Lachen dann auftritt,
wenn man bemerkt, dass der Begriff (einer Sache, eines Vorganges) überhaupt
nicht zur (versuchten) Anschauung passen will, und vice versa. Auch erklärt er
die Variationen des Lachens, den Humor, die Ironie, die Satire etc. in ihren
jeweiligen Besonderheiten.
Und für den sozialistisch verbildeten Menschen wirkt schopenhauer natürlich wie ein Großkotz, doch ist das eben nicht dem schopenhauer geschuldet, sondern dem Sozialismus (Gegenstromanlage), wer in ihr schwimmt, mit dem Strom, hat keine andere Möglichkeit, als schopenhauer auf eben diese Art wahr zu nehmen. Das sagte ich gestern zu franci:
"Die Erkenntnisfähigkeit des Subjekts nunmal die Erscheinungsmöglichkeit des Objekts bestimmt"
Das ist normale, kantische, transzendentale Analyse, welche sich kümmert um die Bedingungen der Möglichkeit von Etwas, seinen "so" oder eben auch "anders" sein.
"Bescheidenheit bei großen Talenten ist Heuchelei"
arthur schopenhauer
»Die Welt ist meine Vorstellung« – ist, gleich den Axiomen Euklids, ein Satz, den Jeder als wahr erkennen muß, sobald er ihn versteht; wenn gleich nicht ein solcher, den Jeder versteht, sobald er ihn hört.
arthur schopenhauer, Einleitung zu "Welt als Wille und Vorstellung" (Band 2)
|
so haben kant und schopenhauer es glasklar analysiert, dass die von uns erlebte wirklichkeit eine (hartnäckige) Illusion sein muß, da sie eben: ein sekundäres, abgeleitetes Phänomen ist. Genau, was echte Wissenschaft ab 1920, mit dem DSE bestätigt hat, mit welchen harten Fakten sich aber nicht jeder Wissenschaftler sogleich anfreunden wollte, anfreunden konnte ?
Obwohl es nichtmal das DSE gebraucht hätte, denn einfache und konsequente, also hartnäckige ! Logik führt auch dahin, dass das hier so eine Art Traum sein muß, welcher allerdings einen gewissen Zweck zu haben scheint. Und das war auch meine letzte, "höchste" Erkenntnis damals, mit welcher ich abschloss, bevor es an die Motorräder ging, und das weiß ich noch, wie ich das zu kai sagte: "es gibt so etwas, wie eine Meta-Kategorie, die man so hier aber nicht materiell wahrnehmen kann, und das ist: Bedeutung" (Bewertung).
Heute, nurmal in einer informellen Sprache und Begriffswahl ausgedrückt, würde ich "Bedeutung" als jeweiliges Attribut zu den in dich "neutralen" daten, daten"clustern" bezeichnen, also, wie diese "daten" zu bewerten sind, und sich dann das ergibt, was man landläufig "information" nennt.
Übrigens, und oben klingt das schon an, über schopenhauer bekommt man umfassendes, und profundes Wissens, wenn auch manchmal nur punktuell, über die Vorsokratiker, dann eben die sokratische Periode (sokrates, plato, aristoteles), die christlichen Mystiker (angelus silesius, meister eckard), dann natürlich auch kant, spinoza, leibniz, aber auch goethe, die englischen Sensualisten (locke, hobbes, hume) und so weiter, also eine richtige Führung durch die Geschichte, welche nur die größten, empfehlenswertesten geister berührt. So er also eine Vorauswahl trifft, die enorm viel Zeit spart.
"Die erste Empfehlung, die guten Bücher bloß zu lesen, ist,
die schlechten nicht zu lesen"
"Es gibt nur eine Bedingung, ein gutes Buch zu schreiben: man muß was zu sagen
haben"
"Man nehme gewöhnliche Worte, und sage ungewöhnliche Dinge.
Doch die Meisten halten es umgekehrt"
arthur schopenhauer
schopenhauer
sollte aber auch hier recht behalten, siehe DSE ...
|
Wenn ihr mal Scheinphilosophie, also Gegenstromanlage lesen wollt, dann nehmt Heidegger, Hegel, Marcuse und so'n Zeugs. So glaube ich, dass man den arthur erst dann so richtig würdigen kann, wenn man mal diesen kongenialen Schwachsinn versucht hat, zu lesen
Nennt sich auch: Gegenstromanlage
13.08.2021 n.Chr.
"Ueber die anscheinende Absichtlichkeit im Schicksale des Einzelnen" ...
arthur schopenhauer, ein Kapitel in: Parerga und Paralipomena
"ich glaube, ein wichtiger Punkt, warum in Deutschland unsere Bücher so populär sind, liegt darin, dass sich unsere Diskussionen dem Idealismus nähern, beziehungsweise, dass wir uns analytisch, metaphysisch, objektiv und ontologisch mit einigen der reichsten Traditionen des deutschen Idealismus treffen, mit schopenhauer und anderen brillanten Denkern, die an dieser wahrheit dran waren. Ein Großteil ihrer Arbeit tritt mit dieser wissenschaftlichen Revolution in ein neues Licht ..." alexander eben
|
Wer den gestern verlinkten alexander eben nur wenig kennt, nicht kennt, ich kann das Interview nur jedem empfehlen, der seine Geschichte und was er daraus gelernt hat, nicht in- und auswendig kennt. Klar hat das manchmal Längen und Wiederholungen, doch sind eben auch ganz neue Einsichten dabei - siehe oben - die sich in den älteren Interviews mit ihm noch nicht finden lassen. Also auch alexander eben es nicht dabei belässt, nur dauernd das von ihm Erlebte beständig zu wiederholen, sondern er sich - eben - anlässlich des Erlebten, auf die echt ! wissenschaftliche Spurensuche der möglichen Erklärung macht,
Und ja, das obige Zitat hatte ich im Interview erst gehört, nachdem der gestrige Artikel bereits hochgeladen war, und dann habe ich das Zitat schnell nochmal nachträglich eingebaut, und gleich an den Anfang gesetzt, aber keine Zeit mehr mir nehmen wollen, um noch ein Wort über schopenhauer zu verlieren, was ich jetzt nachhole.
"Die menschen glauben, dass sie sterblich sind,
weil sie die Linie ihres lebens nicht zu einem Kreise zusammen zu biegen
vermögen"
arthur schopenhauer
was den arthur so enorm wertvoll macht, ist, dass er in der Lage ist, auf rein logischem Wege unmissverständlich und sehr "einfach" (im Gegensatz zu immanuel kant) begreiflich zu machen, dass "die wirklichkeit da draußen", da "draußen":
nicht sein kann.
... "nicht kann", ein transzendentaler, kantischer Terminus,
welcher sich ergibt, wenn man nach den Bedingungen, der Bedingung der
Möglichkeit von "etwas" nachgeht, etwa, "was ist die Bedingung der Möglichkeit
von Bewegung, von Veränderung ?", da kommt man dann auf Konzepte wie "Zeit" und
"Raum", doch damit es dann ja nicht aufhört, wenn man weiter frägt, etwa: "Was
ist die Bedingung der Möglichkeit von Zeit ?", wo man dann auch wieder Recht fix
auf das Konzept "Subjekt-Objekt", vulgo: Wahrnehmung, Bewußtheit kommt, und
schwupps, die gesamte wirklichkeit, mit allem drum und dran, ins "Subjektive",
nicht äußerliche, verschwunden ist.
Und die beste Zusammenfassung, fast spielerisch, findet sich im Nachlass von
Schopenhauer, nicht enthalten in irgendeiner seiner Schriften, hier (hatte ich
gefunden in dem Buch: "Materialien zu schopenhauers Welt als Wille und
Vorstellung", welches ich aber nicht empfehlen kann:
O, welches Wunder ich gesehn habe! In dieser Welt der Dinge und Körper lagen vor mir zwei
solche Dinge: beide waren Körper, schwer, regelmässig geformt,
schon anzusehn. Das eine war eine Vase von Jaspis,
mit goldenem Rand und Henkeln: das andere war ein Organisches,
ein Thier, ein Mensch. — Nachdem ich beide genugsam von Aussen
bewundert, bat ich den Genius, der mich begleitete, nun auch
mich in ihr Inneres eindringen zu lassen. Es geschah. Als ich aber in das andere Ding gedrungen war, wie soll
ich mein Erstaunen aussprechen, über Das, was ich dort gewahrte!
arthur schopenhauer
|
So.
Ohne dass man irgendwelche Zweifel noch haben kann, verfrachtet schopenhauer das
gesamte, aber auch das gesamte "Äußere", also schlichtweg Alles, was wir so als
wirklichkeit wahrnehmen, in den virtuellen "Kopf", und von dort können wir es
mit manfred spitzer dann weiter echt ! wissenschaftlich in ein
"Elektronengewitter" umformulieren, und bei "Elektronen" sind wir dann wo ?
Richtig: bei "Objekten der Quantenphysik".
Also faktisch !! bei: bloß virtuellen, wahrscheinlichen, nicht lokalen "Objekten"
So einfach ist das.
Wer's also echt wissenschaftlich und rein logisch "von der Pike her" braucht: erst schopenhauer, dann manfred spitzer (der selber nicht zu wissen scheint, was für Implikationen in seinen Aussagen enthalten sind), und dann eben: das DSE, das Doppelspaltexperiment.
So habe ich eben geschrieben "von der Pike her", und das ist
natürlich eine Rosskur, weil allein schopenhauers werke um die 3500 Seiten
umfasst, die man mindestens ! zweimal lesen muß. So hatte ich seine lebenswerke
fünf Mal gelesen, und die Werke von kant ( ~ 2500 Seiten) vielleicht 3,5 Mal
denn ich mußte "mitten im Durchgang" abbrechen, weil das Semester an der "Uni"
wieder los ging, und ich aus dem Zusammenhang gerissen wurde, mitten in einer
Phase, wo mir der gesamte kant zu einem ganz kleinen Büchlein in seiner Essenz
zusammen zu schmelzen begann ...
Naja, ein wenig ärgere ich mich heute noch darüber, diesen Faden wieder verloren
zu haben. Doch egal.
So habe ich ja schon desöfteren eine Lanze für arthur schopenhauer gebrochen,
daher ich die Empfehlung für Einsteiger hier nochmal ausspreche, nämlich sich
seine späten Werke zuzulegen, welche da sind: Parerga und Paralipomena, die sehr
viele unterschiedliche Themen und Bereiche abdecken, und ein wenig vergleichbar
sind mit michel de montaignes "Essays", in welchen man auch schmökern kann hier
oder da, vorne in der Mitte oder sonstwo, je nachdem, welches Thema einen gerade
interessiert.
Parerga und Paralipomena - Band 1 und 2
Inhaltsverzeichnis
Erster Band
Vorwort zur ersten Auflage
Vorrede des Herausgebers zur zweiten Auflage
Vorwort des Herausgebers zur dritten Auflage
Skitze einer Geschichte der Lehre vom Idealen und Realen
Fragmente zur Geschichte der Philosophie
Ueber die Universitäts Philosophie
Ueber die anscheinende Absichtlichkeit im Schicksale des Einzelnen
Versuch über Geistersehn und was damit zusammenhängt
Aphorismen zur Lebensweisheit
Einleitung
Kapitel I. Grundeintheilung
Kapitel II. Von dem, was Einer ist
Kapitel III. Von Dem, was einer hat
Kapitel IV. Von Dem, was einer vorstellt
Kapitel V. Paränesen und Maximen
Kapitel VI. Vom Unterschiede der Lebensalter
Zweiter Band
Kapitel I. Ueber Philosophie und ihre Methode
Kapitel II. Zur Logik und Dialektik
Kapitel III. Den Intellekt überhaupt und in jeder Beziehung betreffende Gedanken
Kapitel IV. Einige Betrachtungen über den Gegensatz des Dinges an sich und der
Erscheinung
Kapitel V. Einige Worte über den Pantheismus
Kapitel VI. Zur Philosophie und Wissenschaft der Natur
Kapitel VII. Zur Farbenlehre
Kapitel VIII. Zur Ethik
Kapitel IX. Zur Rechtslehre und Politik
Kapitel X. Zur Lehre von der Unzerstörbarkeit unsers wahren Wesens durch den
Tod
Kapitel XI. Nachträge zur Lehre von der Nichtigkeit des Daseyns
Kapitel XII. Nachträge zur Lehre vom Leiden der Welt
Kapitel XIII. Über den Selbstmord
Kapitel XIV. Nachträge zur Lehre von der Bejahung und Verneinung des Willens
zum Leben
Kapitel XV. Ueber Religion
Kapitel XVI. Einiges zur Sanskritlitteratur
Kapitel XVII. Einige archäologische Betrachtungen
Kapitel XVIII. Einige mythologische Betrachtungen
Kapitel XIX. Zur Metaphysik des Schönen und Aesthetik
Kapitel XX. Ueber Urtheil, Kritik, Beifall und Ruhm
Kapitel XXI. Ueber Gelehrsamkeit und Gelehrte
Kapitel XXII. Selbstdenken
Kapitel XXIII. Ueber Schriftstellerei und Stil
Kapitel XXIV. Ueber Lesen und Bücher
Kapitel XXV. Ueber Sprache und Worte
Kapitel XXVI. Psychologische Bemerkungen
Kapitel XXVII. Über die Weiber
"Das breithüftige und schmalschultrige Geschlecht das
"Schöne" zu nennen,
kann auch nur den vom Geschlechtswahn umnebelten Männerverstand einfallen"
arthur schopenhauer
Kapitel XXVIII. Ueber Erziehung
Kapitel XXIX. Zur Physiognomik
Kapitel XXX. Ueber Lerm und Geräusch
Kapitel XXXI. Gleichnisse, Parabeln und Fabeln
Einige Verse
So seht ihr, da ist reichlich Stoff drin, und arthur zählt zu den 3 klarsten Denkern, die es in einem umfänglichen (ontologischen) Sinne den letzten virtuellen 3500 Jahren in der Philosophie gegeben hat (plato, kant, schopenhauer). So jedenfalls meine Ansicht
Und wenn ihr euch Parerga und Paralipomena besorgen wollt, dann, wenn ihr es noch bekommt, in der "Diogenes" Ausgabe, von arthur hübscher - das ist die lesbarste Ausgabe überhaupt !
Rezension aus Deutschland vom 27. Januar 2012
Wem Schopenhauers Hauptwerk, "Die Welt als Wille und Vorstellung" bei der ersten Begegnung dunkel bleibt, dem seien als Einstieg die "Parerga und Paralipomena" empfohlen. (Der Werktitel bedeutet deutsch etwa: Kleinere Werke und Nachträge.) Mit der Lektüre dieses Werkes und ihrer Begeisterung dafür verhalfen Frankfurter Studenten dem alternden Schopenhauer zum Durchbruch. Der erste Teilband enthält u.a. die kürzeste, klügste und virtuoseste Philosophiegeschichte, die man haben kann, der zweite Teilband klärt in aller Deutlichkeit den Unterschied zwischen Besitz und Persönlichkeit - ein Text den man auch vor oder nach Erich Fromm mit größtem Gewinn lesen kann. Die Diogenes-Ausgabe liefert als einzige die Übersetzung der bei Schopenhauer zahlreichen fremdsprachlichen Zitate in eckigen Klammern im Text, daher der größere Umfang und die Aufteilung auf insgesamt 4 Teilbände. Der etwas größere Aufwand zahlt sich für den Leser vielfach aus.
Rezension aus Deutschland vom 19. Februar 2016
Die 'Aphorismen zur Lebensweisheit' hat wohl fast jeder schon einmal
zumindest auszugsweise gelesen, sie fehlen in keinem gutsortiertem
deutschen Bücherregal. Diese berühmten kleinen Essays sind allerdings
nur ein kleiner Teil dieser Sammlung der handschriftlichen
Aufzeichnungen und Notizen des Philosophen.
[Wobei schopenhauer auch da Recht behalten sollte, und eben alles andere, als ein "Schwätzer" war, Herr "Dr." Hoeper, aber naja, was soll man von einem "Dr." auch schon erwarten]
Aber selbst diese Kapitel sollte der Leser mit einem leichten Schmunzeln
noch genießen und sich an den wortgewaltigen und präzisen Schilderungen
und auch an den Schmähtiraden erfreuen.
Dieses Werk Shopenhauers ist, wie denn auch alle weiteren mir bekannten
sind, ganz große Klasse. Es dürfte Sie faszinieren mit welcher
Leichtigkeit hier über grundlegende Wahrheiten unserer menschlichen
Alltagswirklichkeit geschrieben wird. Es ist ein Werk, das sich ganz
wunderbar auch ohne philosophische Vorkenntnisse genießen lässt und dem
Leser in schönster Art Formulierungen für Gedanken näher bringt, die Sie
womöglich in Ihrem Inneren -im Allgemeinen- präsent hatten, aber nun in
schönster Form niedergeschrieben und für Sie "günstig" (im Hinblick auf
die Thematik der Sache) geordnet wiederfinden.
---------------------
Rezensionen von hier:
|
So hatte ich vor ~ 4 Wochen noch das Glück, alle 4 Bände am stück aus einem Antiquariat erwerben zu können ...
So, und jetzt zum Abschluss das Zitat von gestern mit Quelle, franci meinte, das hätte ich auch in 0,5 Sekunden herausfinden können, und tatsächlich ...
22.08.2021 n.Chr.
wirklichkeit ist letztlich eine Betriebsstätte
So hatte mir werner gestern erzählt, welcher gerade seine "one with everything" - schopenhauer-Kasette bekommen, und auch schon etwas hie und da zu lesen begonnen hatte, dass der schopenhauer deutlich auf mich abgefärbt zu haben scheint, was den Schreibstil angeht. Jedenfalls war er total begeistert, einfach an diversesten stellen in den Bänden beliebig mal 5 Minuten jeweils gelesen, und er meinte, dass es nicht eine Passage gab, wo man das Gefühl hatte, keine information erhalten zu haben.
Hier, das hier ist in der 11-bändigen Zürcher Version auch drin !!
Das hatte ich damals "verschlungen" - alle sind sie drin, von einstein bis kafka, tolstoi wie thomas mann, brecht ... gott, wie sie alle heißen. Oder hier nochmal die Kapitel aus den Parerga und Paralipomena:
Parerga und Paralipomena - Band 1 und 2
Inhaltsverzeichnis
Erster Band
Vorwort zur ersten Auflage
Vorrede des Herausgebers zur zweiten Auflage
Vorwort des Herausgebers zur dritten Auflage
Skitze einer Geschichte der Lehre vom Idealen und Realen
Fragmente zur Geschichte der Philosophie
Ueber die Universitäts Philosophie
Ueber die anscheinende Absichtlichkeit im Schicksale des Einzelnen
Versuch über Geistersehn und was damit zusammenhängt
Aphorismen zur Lebensweisheit
Einleitung
Kapitel I. Grundeintheilung
Kapitel II. Von dem, was Einer ist
Kapitel III. Von Dem, was einer hat
Kapitel IV. Von Dem, was einer vorstellt
Kapitel V. Paränesen und Maximen
Kapitel VI. Vom Unterschiede der Lebensalter
Zweiter Band
Kapitel I. Ueber Philosophie und ihre Methode
Kapitel II. Zur Logik und Dialektik
Kapitel III. Den Intellekt überhaupt und in jeder Beziehung betreffende Gedanken
Kapitel IV. Einige Betrachtungen über den Gegensatz des Dinges an sich und der
Erscheinung
Kapitel V. Einige Worte über den Pantheismus
Kapitel VI. Zur Philosophie und Wissenschaft der Natur
Kapitel VII. Zur Farbenlehre
Kapitel VIII. Zur Ethik
Kapitel IX. Zur Rechtslehre und Politik
Kapitel X. Zur Lehre von der Unzerstörbarkeit unsers wahren Wesens durch den
Tod
Kapitel XI. Nachträge zur Lehre von der Nichtigkeit des Daseyns
Kapitel XII. Nachträge zur Lehre vom Leiden der Welt
Kapitel XIII. Über den Selbstmord
Kapitel XIV. Nachträge zur Lehre von der Bejahung und Verneinung des Willens
zum Leben
Kapitel XV. Ueber Religion
Kapitel XVI. Einiges zur Sanskritlitteratur
Kapitel XVII. Einige archäologische Betrachtungen
Kapitel XVIII. Einige mythologische Betrachtungen
Kapitel XIX. Zur Metaphysik des Schönen und Aesthetik
Kapitel XX. Ueber Urtheil, Kritik, Beifall und Ruhm
Kapitel XXI. Ueber Gelehrsamkeit und Gelehrte
Kapitel XXII. Selbstdenken
Kapitel XXIII. Ueber Schriftstellerei und Stil
Kapitel XXIV. Ueber Lesen und Bücher
Kapitel XXV. Ueber Sprache und Worte
Kapitel XXVI. Psychologische Bemerkungen
Kapitel XXVII. Über die Weiber
"Das breithüftige und schmalschultrige Geschlecht das
"Schöne" zu nennen,
kann auch nur den vom Geschlechtswahn umnebelten Männerverstand einfallen"
arthur schopenhauer
Kapitel XXVIII. Ueber Erziehung
Kapitel XXIX. Zur Physiognomik
Kapitel XXX. Ueber Lerm und Geräusch
Kapitel XXXI. Gleichnisse, Parabeln und Fabeln
Einige Verse
Aber, wir wissen ja, und damit schließe ich ...
03.01.2022 n.Chr.
Solange etwas noch weiter erklärbar ist,
ist es nicht erklärt.
§. 9. Sie muß, so gut wie Kunst und
Poesie, ihre Quelle in der anschaulichen Auffassung der Welt haben: auch
darf es dabei, so sehr auch der Kopf oben zu bleiben hat, doch nicht so
kaltblütig hergehn, daß nicht am Ende der ganze Mensch, mit Herz und
Kopf, zur Aktion käme und durch und durch erschüttert würde. Philosophie ist kein
Algebrakrempel.
arthur schopenhauer
|
Heute/gestern mal wieder Test mit dem Ilex unterm Kopfkissen - wieder einmal eine sehr unruhige, "wache" Nacht. Dafür auf enorme, auch teilweise verblüffend einfache, und aber gleichzeitig auch genauso paradoxe Wahrheiten gestoßen, welche ich noch überlegte, mir aufzuschreiben, weil ich sie sonst wohl vergessen würde. Jetzt, wo ich anfange, zu tippen, erinnere ich mich nurnoch an einen Bruchteil dieser Gedankengänge. Macht aber nichts, so wird es schon zu gegebener zeit wieder kommen.
Eines. Alle Wissenschaften, auch Physik, auch Mathematik münden (erstmal) in der Philosophie. Doch auch dort ist es nicht "zu Ende". "Zu Ende" ist es erst in der gesamten Kette der Erklärungen, wenn man im nicht weiter Erklärbarem, dem Unerklärlichen also, mündet. Daher also alle, einfach alle unsere Erkenntnis in letzter, einfachster Konsequenz, wie ein gut sichtbarer, räumlich noch eingrenzbarer Fluß mündet im Meer und sich dort auflöst, so letztlich alle unsere Erkenntnis münden und sich auflösen muß: im Mystizismus (Metaphysik)
Denn das ist solch eine paradoxe, wie doch einfache Geschichte:
Solange etwas noch weiter erklärbar ist, ist es nicht
erklärt.
ergo
Erst, wenn wir im Unerklärlichen münden, ist es erklärt.
Jedenfalls, erklärt, soweit wir kommen konnten. Der Boden, das "Fundament" aller Erkenntnis also das Unerklärliche ist, und dieses dann in weiterer Spekulation dem Mystizismus, der Metaphysik anheim fällt. "Meta ta Physika" nannte aristoteles den Bereich seines "Bücherregales", wo eben die Werke landeten, welche sich eben demjenigen widmeten, welches über die "physische" wirklichkeit hinaus ging.
"Hier, hinter mir, sitzt niels bohr, ganz vermummt, und
liest wahrscheinlich irgendeinen Schundroman ..."
werner heisenberg
Und hier kommt ein Begriff hoch, ein beinahe mystischer Begriff: die Symmetrie ...
arthur schopenhauer
Parerga und Paralipomena - über Philosophie und ihre Methode.
-->
https://cedires.com/wp-content/uploads/2019/11/Schopenhauer_Arthur_Parerga-und-Paralipomena_full-text-but-modern-typeface.pdf
Doch, ich merke dass der Ilex doch mehr "angeschoben" hat, als ich dachte. Wenn es auch eine unruhige und relativ schlaflose Nacht war, und ich den Ilex dann doch einen Meter weit weg gelegt hatte. Es ist aber irgendwie zu merken, er "krempelt um", die Gedanken, die Art, zu denken ...
06.02.2022 n.Chr.
Hier, bernardo kastrup, dieses Buch hat er geschrieben:
"ich glaube, ein wichtiger Punkt, warum in Deutschland unsere Bücher so populär sind, liegt darin, dass sich unsere Diskussionen dem Idealismus nähern, beziehungsweise, dass wir uns analytisch, metaphysisch, objektiv und ontologisch mit einigen der reichsten Traditionen des deutschen Idealismus treffen, mit schopenhauer und anderen brillanten Denkern, die an dieser wahrheit dran waren. Ein Großteil ihrer Arbeit tritt mit dieser wissenschaftlichen Revolution in ein neues Licht ..." eben alexander
|
Mehr zu arthur hier:
Und jetzt hier der bernardo im Gespräch mit tom campbell
Es lohnt sich, die Kommentare durchzulesen, und lohnt sich
wirklich auch, das Gespräch sich anzuhören, und sei es nur aus
erkenntnistheoretischen Aspekten heraus. Denn ! der bernardo ist "honest", so
wie man im Englischen zu sagen pflegt, und sagt halt gleich von vornherein, dass
er diesen Erfahrungsschatz mit anderen datenströmen/wirklichkeiten wie tom ihn
besitzt, eben nicht hat, und deswegen sich eines Vokabulars bedient, welches
"empirisch" genannt werden könnte.
Also es gut angehen kann, dass für einige hier der bernardo erstmal besser
nachvollziehbar ist, als tom, insbesondere für diejenigen, welche noch nicht so
tief in der "Materie" sind, denn bernardo, welcher eben auch schopenhauer,
respektive seinen idealistische Grundansicht zu Hilfe nimmt, dürfte, wenn
richtig gemacht, ein richtig gutes, solides Denkmodell entwickelt haben, wie man
sich diese wirklichkeit als informationsbasiert vorstellen kann. Letzten Endes
ja eben schopenhauer auch nichts anderes gesagt hat.
Also, ich stelle dieses Gespräch hier mal vor.
Hab gestern so grob das Ganze 3x laufen gelassen, mehr oder minder nebenbei,
nicht super-konzentriert, und konnte dem bernardo einfach nicht "habhaft"
werden. Am Anfang fing es sehr gut an, als er vom Dashboard eine Flugzeuges
sprach (Sensoren, Anzeiger, "Sinne"), und dass man ja als Pilot nicht wirklich
die Flügel, nicht die Stellung der Flaps sieht, nicht den Motor, nicht fühlt,
wie heiß die Turbine ist etc. sondern alles nur "daten2 im Dashboard sind, mit
denen eben auch ein erfolgreicher Flug und Landung möglich ist, ohne dass man
wirklich letztlich weiß, wußte, ob es diese Turbine, den Flügel, die Flaps etc.
wirklich "gab".
Was ich dann von bernardo noch mitbekommen habe, war, dass dann
die Sinne, die Augen, die Ohren die Haut etc. in einer Weise Meßgeräte sind,
welche dann das plausible Szenario: wirklichkeit hervor rufen. Das ging schon
sehr in die Richtung, wie ich es vor einer Weile hatte, nämlich, dass
spezifischen "datenströmen" immer ein Plausibilitätsorgan zugeordnet sein muß,
damit man etwa glaubt, dass man hört mit dem Ohr, sieht mit dem Auge, etc.
wirklichkeit ist in der Tat in erster Linie: Glaubhaftmachung.
Doch dann "verließ" es mich, und ich wußte nicht mehr so recht, wußte nicht mehr so richtig, wie ich das Gesagte einordnen könne in meinen gegenwärtigen´, "letzten Stand" der Dinge. In den Kommentaren findet sich auch der eine oder andere, welcher aussagt, dass bernardo sich noch um Themengebiete kümmert, welche halt für tom entweder noch nie, oder nicht mehr relevant sind. Wie auch immer, die beiden sind schon sehr sehr nahe beieinander, und vielleicht fällt für den einen oder anderen hier etwas bei "ab".
Also ich werde heute nochmal versuchen, mich in bernardo hinein zu hören, welche diese Anfangsanalogie mit dem "Dashboard" im Flugzeug, und dass man ja letztlich garnicht wisse, als Pilot, was faktisch ist, oder nicht (Unschärfe ?), sich auf die daten der (ebenfalls vermuteten !) Sensoren verlassen muß, gefiel mir gut.
Und kurz zu max (letzter walk'n Talk), ihm scheint es jetzt viel besser zu gehen. So scheint er jetzt untergekommen zu sein in einer etwas "ärmeren" Region von Mexiko, wo die menschen dahin tendieren, noch halbwegs echt zu sein, und man sieht es ihm auch direkt im Gesicht an, dass er sich jetzt wohl fühlt. Das kannte ich übrigens noch aus Hamburg, wenn man nämlich in die "wohlhabenderen" Gegenden sich begab, merkte man deutlich, dass die menschen immer unechter, künstlicher wurden. Man merkte ihnen die Unechtheit, die
Manieriertheit
einfach sofort an.
Was mich über lenkt zu einer These, welche ich schon öfter mal durchgedacht
hatte, nämlich, wenn es den menschen zu gut geht, ganz im Sinne von immanuel,
also:
so passiert es, wenn es ihnen zu gut geht, dass sie ihre
Aufmerksamkeit auf die (scheinbar) eher unbedeutenden Dinge und Handlungen und
Gesten des lebens richten ("Knigge"), und demgemäß sie "verkopfen", komplett
künstlich werden, und der Begriff sie beinahe in jeder Sekunde ihres lebens im
Bann hat.
So, und jetzt kommt es.
Da also der Begriff sie im Bann hat, dass Denken ihre Natürlichkeit vollkommen
verschüttet hat, eben dieses Räderwerk des Begriffes ihre aus den Tiefen des
Charakters normalerweise entspringenden kleinen und kleinsten Gesten und
Handlungen "überschreibt", fließt überhaupt keine information mehr (zum
rechner). Denn der Feedback-Loop und damit der eigentliche Gewinn an information
besteht zwischen dem ursprünglichen Charakter (iuoc, tom), und der "außen" sich
einstellenden wirklichkeit. Schiebt sich hier nun der Begriff dazwischen,
ist der Loop unterbrochen, nichts fließt mehr. Krankheit ?
Also, meine These ist manchmal, dass die großen Krisen, Kriege, Konfrontationen,
selbst mit dem Tod, nur die äußerliche, eigentlich überhaupt garnicht wichtige,
momentane Gestaltung ist, um eben unsere Aufmerksamkeit weg zu ziehen, auf dass
wir eben in unseren kleinen und kleinsten Handlungen, Gesten absolut authentisch
uns zeigen, und so der echte Zugewinn an information zu jeder seele, iuoc
(individuated Unit of Consciousness) erst entsteht.
Das wäre auch äußerst clever, denn während wir denken (Begriff) "dort und dort
ist es", liegt es ganz im Gegenteil dort, wo wir es eben am wenigsten vermuten
würden, aber dadurch unsere position, unsere "Essenz" am deutlichsten offenbaren
(echter Zugewinn an information). So hoffe ich, dass ich diese Idee einigermaßen
transportieren konnte, das große bedrohende Szenario im Außen nur dafür da ist,
um halt die Authentizität (echte information) in den kleinen und kleinsten
Handlungen, Gesten "abgreifen" zu können.
Würde gut zu "unverhofft kommt oft" und "links blinken, nur um
dann rechts abzubiegen", und so weiter, gut passen.
Könnte sich lohnen, darauf herumzukauen ...
Und hier, so um die Minute 11, ja ich weiß, ist Screen, aber nurmal für all diejenigen, die glauben, dass man mit echten, einfachen, harten Fakten bei Gericht auch nur irgendwas bewirken kann: eine Ernüchterung.
"Also habe ich das jetzt richtig gehört ?
Der Richter sagt einfach: "aber für mich ist das erwiesen ?""
Daran läßt sich schön absehen, dass wir dieselbe inquisitäre Situation wie etwa im Mittelalter oder zu Zeiten eines Freisler jetzt wieder haben.
Allerdings ?
07.02.2022 n.Chr.
In Essays and Aphorisms, Arthur Schopenhauer makes an interesting remark about the pitfalls of reading too much. He refers to Alexander Pope’s poem:
Forever reading, never to be read.
Alexander Pope
Bild- und Textquelle:
-->
https://sudalo.medium.com/the-triumph-of-the-therapeutic-summary-836ea88e0461?p=a1fbff3a340f
Heute einigermaßen gut getroffen. Nicht zu spät hoch, und ... etwas Sonne. Gestern war es dermaßen stürmisch und grau, dass an kontemplativen Aufenthalt draußen nicht zu denken war. Heute wird's zwar auch wieder stürmisch, aber wenn die Sonne scheint, läßt sich's draußen eigentlich fast immer gut aufhalten, jedenfalls für eine Weile.
Gestern ich dann bei bernardo mal hineingehört hatte, aber das ist für mich einen Schritt zurück. Besser ist es dann, schopenhauer zu lesen, und schopenhauer immer durch die Brille einer auf daten basierenden wirklichkeit zu lesen - denn, das hatte er ja auch gemeint, also, dass diese wirklichkeit eine Art Illusion sein, und "woanders" urständen muß.
Also rückblickend kann ich sagen, dass es wirklich nicht viele Bücher und Denker benötigt, um das Gröbste vom wahrscheinlichsten Aufbau von (dieser) wirklichkeit herauszubekommen.
"Die erste Empfehlung, die guten Bücher nur zu lesen, ist - die schlechten nicht zu lesen"
arthur
So sei an dieser Stelle nochmals auf die Zürcher Ausgabe in 11 Bänden verwiesen, ein wirklich wirklich tüchtiges Stück Wissen, Logik, gepaart mit Witz und unbändiger Schärfe des Denkens.
plato und kant gehören natürlich auch dazu, und aber auch leibnitz, von welchem schopenhauer sagte, dass er die kantische Philosophie schon wie durch einen Nebel hindurch gesehen hatte. Insbesondere meine ich hier die kleine Schrift "Monadologie" von gottfried wilhelm leibnitz.
https://www.amazon.de/s?k=leibniz+monadologie
|
Viel braucht es wirklich nicht.
Von plato, wenn es nur ein kleinster Teil sein soll, würde wohl das
Höhlengleichnis bereits auslangen, welches man in "de republica" findet.
https://www.amazon.de/Staat-Politeia-Reclams-Universal-Bibliothek/dp/3150082056
|
Bei leibniz, wie auch bei plato, kommt ganz klar der Gedanke des Fraktalen, Selbstähnlichen zum Vorschein, und so alles, was ich also von den Vieren kenne (plato, leibniz, kant schopenhauer), läßt sich wunderbar mit dem vereinen, was wir heute als gegenwärtig letzten Stand der echten Wissenschaft haben, nämlich, dass wirklichkeit in wirklichkeit nicht hier Statt findet, da sie hier nicht Statt finden kann, demgemäß eine Art Illusion sein muß.
Selbst tepperwein zitiert einstein: "ja, das Weltall, die Sterne, das ist letztlich alles nicht wirklich echt, sondern nur eine Illusion, wie einstein schon sagte, das Ganze ist eine Illusion, allerdings eine hartnäckige". (https://youtu.be/mlIVNsJLe-E?t=1111)
Und wenn man das Höhlengleichnis von plato (ist ein Kapitel von ~ 10 in der Politeia) durch hat, und noch etwas Muße, wäre die nächste Empfehlung der Dialog mit Sokrates im "Gefängnis", wo er noch 3 Wochen ausharrte, und mit plato sprach, bevor sokrates dann sein Todesurteil selbst umsetzte (Giftbecher, soweit ich noch weiß). Die kleine Schrift heißt: Phaidon. Das lohnt sich. So erfährt man auch viel von Sokrates, und eben dem Verhältnis zwischen ihm und seinem berühmtesten Schüler (plato).
Viel mehr braucht es nicht. Ein ordentlicher Werkzeugkasten.
"Mit wenig kommt man aus, mit vielem hält man Haus"
Gestern hatte ich vielleicht zum ersten Male die Idee transportiert, dass vielleicht der ganze Zirkus um uns herum, selbst wenn es Bomben und Granaten und Kugelhagel wäre, nur die Ablenkung, das äußere Brimborium darstellen, was auf solch eine Art und Weise unsere Aufmerksamkeit fesseln soll, dass wir keine mehr über haben für unsere kleineren Handlungen, Gesten, Wertungen, wir also genau in diesen Augenblicken 100% authentisch sind, und hier, nur hier dann echte, faktische information sich generiert, welche eben nicht entstehen, sich bilden kann, wenn der Verstand, die Vernunft noch immer dazwischen fährt.
Wenn wir also im "Kleinsten" garnicht irgendwie mehr denken, dann zeigt sich unverhohlen unser wahrer Kern.
Und das ist eben die Theorie, welche ich nur mal so zum Draufrumkauen gestern mal in den Raum geworfen habe, nämlich, dass die gefesselte Aufmerksamkeit auf die scheinbar großen Dinge eine Art "Trick" ist, um eben die Manieriertheit, das Aufgesetzte, Künstliche, Arbiträre, was unseren wahren Kern verdeckt, nicht auch noch in die scheinbar unbedeutenden Handlungen, Gesten, Wertungen fließen zu lassen, und somit dort, somit auf diese Weise an echte, faktische information zu gelangen. Und dieses dann irgendwie zu tun hat mit dem "Feedback-Loop" "Schicksal", Karma, Dharma oder wie das jeder nennen möchte.
Jetzt noch was zum berieseln :-')
Hier max, er hat so etwas, wie ein "Zuhause" jetzt gefunden, wo er auch jetzt sein Equipment (Computer etc) aufbauten konnte, und damit wieder "handlungsfähig" ist.
Riding The Transition
|
29.10.2022 n. Chr.
War das nicht prophetisch ?
Kürzlich erreichte uns die Nachricht, dass die
Preussische Akademie Sir Richard Dunlop für die Verbesserung der
Eisenbahn mittels Kautschukrädern ausgezeichnet habe. Dieses erstaunt
nicht, da Akademien das Schicksal jedes vielköpfigen Gremiums teilen,
von welchen Bacon einmal sagte, zur Berechnung der Denkkraft einer
grossen Gesellschaft müsse man nur das Gehirn des Dümmsten durch die
Summe ihrer Köpfe teilen.
Dass dank der Dunlopschen Gummierung die
Lokomotive den Schienenstrang verlasse und frei auf Pflaster und Gasse
verkehre - dies ist ein rundherum schändlicher Gedanke. Denn die Natur
hat uns nicht gegeben, Nase und Ohren wie die Augen mit Lidern zu
verschliessen; und wer könnte leugnen, dass niemand etwas den Sinnen
Qualvolleres als die Eisenbahn hervorgebracht hat, die mit ihrem Rammeln
nicht nur ein geistloser Lärmerzeuger ist, sondern auch freigiebig Russ
absondert? Bereits Pferd und Droschke haben genügend Unglück verursacht. Der Mensch ist von Natur aus gemächlich, das Springen und Rennen der unverständigen Jugend vorbehalten, und einem gesetzten Kopf bleibt jedes Hasten abhold. In jenem Sinne schrieb Plutarch: Ubi athletus, ibi asinus. (Wo der Sportler weilt, ist stets auch ein Trottel zu finden.) So ist es kein Zufall, dass unter den Tieren die nutzbringenden nicht durch Schnelligkeit glänzen; während die Raubtiere und Bestien allesamt Tücke mit Schnellkraft vereinen. Nicht umsonst erreichen proportional zu ihrem Gewicht lästige Insekten wie Schabe, Bremse und Floh die grösste Wendigkeit; ein sicheres Anzeichen für Geschmeiss, das gerechte Vergeltung zu fürchten hat. So haben Handel und Transport vorzugsweise Buben, Briganten und Kaufleuten Vorschub geleistet, ebenso jenen Flachköpfen und Schwätzern, die, an einem Ort verblieben, Prügel geerntet hätten, die aber nun das wenige, was sie zu sagen haben, fleissig reisend verbreiten können, noch bevor man ihrer Dumpf- und Seichtigkeiten überdrüssig geworden. So ist es kein Wunder, dass Kant sein Leben an einem Orte verblieb, während Schmieranten und Windbeutel wie Schelling und Fichte gleich Gespenstern von einer Universität zur andern schwadronieren, ohne mehr zu hinterlassen als Wirrnis und geistige Umnachtung; denn dass Reisen bilde, ist eine der frechsten Lügen überhaupt. Die Welt ist überall dieselbe; und die einzige Entdeckung, die man in der Ferne macht, ist, dass auch dort das Pack nicht weit ist. Den Reisenden empfangen Wegelagerer, Diebe, Trunkenbolde und Wirte; der Gast wird als Gimpel begrüsst und als Gans abgetan; und die Wertschätzung für ihn wird nie grösser sein als seine Geldkatze. Überhaupt ist es nicht ratsam, fremde Länder durch anderes kennenzulernen als durch ihr Bestes, ihre Bücher, während der Aufenthalt dortselbst zu nichts anderem als Enttäuschung und Streit führen wird: Jede Nation spottet über die andere, und alle haben recht. So wird der Franzose den Deutschen ihre Plumpheit vorwerfen, ihre Bratkartoffel-Art, dasjenige, was vor den Füssen liegt, mit ranzigem Öl und dem Kümmel ihrer Philosophie zu würzen; der Deutsche wird im italienischen Nationalcharakter die vollkommene Unverschämtheit verabscheuen; der Italiener wird feststellen, dass andere Weltteile Affen haben, Europa aber Franzosen hat. Nicht zuletzt sind Missgunst und Krieg die Begegnungsart der Völker, und nicht umsonst waren bis anhin die Alpen und das sie bewohnende zwergwüchsige Volk ein natürlicher Schutzschild Italiens gegen die Horden von germanischen Lümmeln, Bierbäuchen und Professoren. So wäre es von der Natur vernünftiger, die Menschen ihrer Beine zu berauben oder sie in der Strafgefangenschaft des Lebens wenigstens mit Bleikugeln an den Füssen herumwandeln zu lassen, als sie lärmend, schwatzend und rammelnd durch eine russ- und wortverschmierte Gegend dampfen zu lassen.
arthur schopenhauer
|
Also ich komme da garnicht drüber hinweg, wie präzise schopenhauer "gesellschaftliche" Veränderungen letztlich als Verwerfungen analysiert, nur hier mal, sein Fazit
|
Das ganze Obige muß aber irgendwie aus einem handschriftlichen Nachlass stammen, welchen ich noch nicht kenne. So habe ich in "Materialien zu arthur schopenhauer" ja auch "das Winder des Kohlkopfs" entdeckt, und war gleich begeistert, so dass ich es über die Jahre, gar Jahrzehnte stets in der virtuellen Birne (Kohlkopf) behalten habe, doch an solches, obiges, hätte ich mich eigentlich erinnern müssen, hätte ich es jemals irgendwo in seinen Schriften gelesen. Und noch immer habe ich nicht raus, wo genau diese kurze Einlassung schopenhauers zur "Mobilität" her kommt. So hatte ich es, auf der Suche nach einer Anekdote in seinem Wirtshaus, in welcher er sich mit einem Gast über "Reisen" unterhält, zufällig gefunden, in der NZZ ...
https://www.nzz.ch/folio/uber-reisen-und-schnelligkeit-ld.1617118
... kam aber von dort nicht weiter.
Ohne jeglichen Zweifel für mich ist das ein Original, denn niemand hat, glaube
ich, den schopenhauer mehr gelesen und studiert, als ich es über 7 Jahre, also 7
Mal eben seine kompletten Werke, jedes Mal ein paar tausend Seiten, und ich
kenne einfach seinen Wortwitz-, wie Reichtum, Mischung zwischen äußerst
scharfsinnigem Zynismus, Ironie und Sarkasmus, und das dann teilweise noch
wirklich lakonisch gekleidet, nur zu gut. Doch spannend ist es, dass man - trotz
google und Konsorten, über die NZZ erstmal - als "Quelle" nicht hinaus kommt.
Wo es vielleicht "drin" stecken könnte, wäre in den Parerga und Paralipomena,
aber dann hätte ich obige Einlassung tatsächlich vergessen. Kann natürlich
angehen, denn das war ja auch bereits die Zeit, wo ich auf den Rennstrecken, und
eben auch teilweise mit "Dunlops" unterwegs war, und dann diese
"Gesellschaftskritik" vielleicht auch geflissentlich verdrängt hab'.
Kann natürlich angehen ...
Doch der gesamte Inhalt der Parerga und Paralipomena, welche ich hier für
Anfänger schon oft ! empfohlen habe, in der Zürcher Gesamtausgabe
https://www.eurobuch.de/buch/isbn/3257203802.html
... äh, also der gesamte Inhalt müsste doch eigentlich bei google präsent sein, es müsste sich relativ leicht finden lassen, wenn diese Einlassung zu "Reisen und Geschwindigkeit" innerhalb dieser, oder halt auch der sonstige Bände, gedruckt worden wäre. Doch bisher verlief meine Suche erfolglos. Bei der NZZ gibt es noch einen Link zum übergeordneten Artikel (Kolumne ?), doch den hab ich noch nicht verfolgt. Naja, auf jeden Fall erinnert es mich stark an immanuel kant, halt noch lange vor dunlops Gummierfindung, lange bevor die Lokomotive in die Gassen kam, drückte kant schon den durchschnittlichen Geisteszustand der menschen auf seine Art aus ...
"Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen (naturaliter majorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt u.s.w., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. Daß der bei weitem größte Teil der Menschen
(darunter das ganze schöne Geschlecht) den Schritt zur Mündigkeit außer
dem, daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte: dafür
sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf
sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben
und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt
außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperreten, wagen durften, so
zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen drohet, wenn sie es
versuchen, allein zu gehen.
Aus "was ist Aufklärung ?" Oder auch "Achtung, die einer vor dem andern verdient, streiten; das ästhetische Urtheil entscheidet für den letztern. Selbst der Krieg, wenn er mit Ordnung und Heiligachtung der bürgerlichen Rechte geführt wird, hat etwas Erhabenes an sich und macht zugleich die Denkungsart des Volks, welches ihn auf diese Art führt, nur um desto erhabener [Zuwachs], je mehreren Gefahren es ausgesetzt war und sich muthig darunter hat behaupten können: da hingegen ein langer Frieden den bloßen Handelsgeist, mit ihm aber den niedrigen Eigennutz, Feigheit und Weichlichkeit herrschend zu machen und die Denkungsart [information !] des Volks zu erniedrigen pflegt.
AA V, Kritik der Urtheilskraft ... , Seite 263 (LINK)
immanuel kant
|
Übrigens habe ich noch etwas "in petto", was "dolle" sein könnte --> hier jetzt nur ein "Teaser":
Stellt euch vor, ihr findet im multi-Player-Game einen Fliegenpilz, und wenn ihr den erwärmt so und so, oder trocknet so und so, hilft derc Pilz euch in dem jeweiligen Level. Der Schamane bereitet ihn so zu, oder anders, eben, wie er es herausgefunden hat, aber er dann:
nicht weiter fragt
es ist so, und das reicht ihm.
Genau dieses Verhalten ist auch super-effizient, wenn man irgendwie eine Ahnung
hat, dass man sich innerhalb seiner Simulation befindet, innerhalb eines
multi-Player-spieles. Es sind halt die spielregeln, die dahinter stecken, weiter
zu gehen:
macht keinen Sinn
weil der Grund, dass es so ist, warum es so ist, nicht mehr "hier" zu finden ist.
Aber !
Der Materialist, der glaubt, hier sei auch nur irgendwas echt, macht jetzt weiter, und sucht in dem "Pilz" nach "Molekülen", "Stoffen", "Wirkstoffen", die für die "Eigenschaft des Pilzes" verantwortlich sein sollen. Und hier kommt die Krux, es ist genau wie beim Doppelspaltexperiment, nämlich jetzt erst muß sich wirklichkeit etwas "einfallen" lassen, was irgendwie halbwegs plausibel "materiell verantwortlich" ist (natura non facit frustra, aristoteles). Denn:
man erhebt ja daten !
Doch eben: vollkommen sinn- wie witzlos, da sich wirklichkeit halt nur jetzt einen plausibles materiellen Tarnmantel über zieht, und uns halt irgendwas halbwegs Stimmiges vorgauckelt.
Hier also liegt die Grenze der Effizienz in der Analyse von wirklichkeit
Der Schamane fragt nicht weiter, was super effizient ist, weil er es nimmt, wie er es auch nicht anders nehmen kann, es sind halt anscheinend die Regelsätze, doch derer Grund ist nunmal nicht mehr hier zu finden. Der Törichte dann noch glaubt, es läge etwa beim Fliegenpilz an "Muscimol" oder "Ibotensäure" oder deren Verhältnis zu einander.
Also nochmal auf Deutsch:
man muß zum Beispiel den Fliegenpilz wirklich so nehmen, wie im Computerspiel.
Man weiß (dann irgendwann), dass er diese oder jene hilfreiche Wirkung in diesem
Level hat.
Man weiß aber auch gleichzeitig, dass es keinen Sinn hat, materialistisch
weiter zu fragen, warum das so ist.
Weil die Wirkung ist halt "so programmiert". Doch die Programmierung nicht hier
zu finden ist.
Der "Schamane" das irgendwie weiß, ahnt, und aufhört zu fragen, wo es nichts mehr zu fragen gibt
Und ich hab' noch mehr auf Lager.
Es kann angehen, dass der entscheidende Tropfen für das Fass gestern gefallen
ist, als hier die Äußerung kam, dass der Fliegenpilz ganz übel wirken kann, wenn
man halt noch überhaupt nicht reif für die information ist. Das der gute hier
mit seinem äußerlichen Auftreten für den sozialistisch geprägten menschen
immerhin irgendwie lächerlich erscheinen mag, ist ein gutes Zeichen für das "no
free lunch" Prinzip.
So, und raus
Geh, gehorche meinen Winken,
Nutze deine jungen Tage,
Lerne zeitig klüger sein:
Auf des Glückes großer Waage
Steht die Logik selten ein;
Du musst steigen oder sinken,
Du musst herrschen und gewinnen,
Oder dienen und verlieren,
Leiden oder triumphieren,
Amboss oder Hammer sein.
|
Es ist äußerst schwierig, zu wissen, was genau an Gutem aus einer besonderen Situation heraus kommen sollte. Zu versuchen, die Umstände zu manipulieren, auf eine Art, dass deine Idee des Guten heraus kommt, bedeutet, dein Ego gott spielen zu lassen - und das, wie du selber weist, kann und wird auf dich zurück schlagen.
neem karoli baba
|
Arthur Schopenhauer, das Wunder des Kohlkopfes
O, welches Wunder ich gesehn habe!
In dieser Welt der Dinge und Körper lagen vor mir zwei
solche Dinge: beide waren Körper, schwer, regelmässig geformt,
schon anzusehn. Das eine war eine Vase von Jaspis,
mit goldenem Rand und Henkeln: das andere war ein Organisches,
ein Thier, ein Mensch. — Nachdem ich beide genugsam von Aussen
bewundert, bat ich den Genius, der mich begleitete, nun auch
mich in ihr Inneres eindringen zu lassen. Es geschah.
In der Vase fand ich nichts vor, als den Drang der
Schwere und einige dumpfe Sehnsucht, die sich als chemische
Verwandtschaft aussprach.
Als ich aber in das andere Ding gedrungen war, wie soll
ich mein Erstaunen aussprechen, über Das, was ich dort gewahrte!
übertrifft es doch an Unglaublichkeit alle je ersonnenen
Mährchen und Fabeln. Doch will ich es erzählen, auf
die Gefahr hin, keinen Glauben zu finden. In diesem
Dinge also, oder vielmehr in dessen oberem Ende, Kopf
genannt, welches von Aussen gesehen, ein Ding wie alle
andern, im Raum begränzt, schwer u. s. w. ist, fand ich
nichts Geringeres vor, als eben — die ganze Welt selbst,
mit sammt dem ganzen Raum, in welchem das Alles ist,
und der ganzen Zeit, in der sich das Alles bewegt nebst
Allem endlich, was beide füllt, in seiner ganzen Bunt-
schäckigkeit und Zahllosigkeit: ja, was das Tollste ist,
mich selbst fand ich darin herumspazierend! —
,,Und so steckt es wirklich und wahrhaftig in diesem
Dinge, das nicht grösser ist, als ein Kohlkopf, und welches gelegentlich der Scharfrichter abschlägt, mit einem
Hieb, wo dann plötzlich Dunkelheit und Nacht jene Welt
bedeckt: und sie wäre dann weg, wucherten nicht jene
Dinge, wie die Pilze, so dass ihrer stets genug sind, die
ins Nichts versinkende Welt wieder aufzufangen, so dass
sie von ihnen stets, wie ein Ball, im Schweben erhalten
wird, als eine Allen gemeinsame Vorstellung, deren Gemeinsamkeit sie durch das Wort Objektivität ausdrücken.
„Mir ward dabei etwa so zu Muthe, wie dem Ardschima, als Krischna sich ihm in seiner währen Gottgestalt zeigte, mit hunderttausend Armen und Augen und
Mäulern, u. s. w., u. s. w.**